Dieser Blogpost richtet sich an euch, er reflektiert meine 300 Tage auf den Lofoten in Norwegen als eine visuelle Huldigung an die atemberaubenden Naturlandschaften. Eigentlich würden wenige Worte reichen um meine gesättigten Emotionen, die tiefe Zufriedenheit und jene belebte Existenz zu beschreiben, die ich empfinde. Das jedoch, würde aber keinen Blogpost füllen. Ich kam im Jänner 2018, um meine Stelle als Managing Director bei Hattvika Lodge anzutreten nach Ballstad auf den Lofoten, die Zeit der Mitternachtssonne. Als Mitternachtssonne wird die Sonne bezeichnet, wenn sie in Gebieten nördlich des nördlichen und südlich des südlichen Polarkreises im Sommer auch zum Zeitpunkt des tiefsten Punkts ihrer Bahn am Himmel (Mitternacht) noch sichtbar ist. Zu jener Zeit ließ der Winter hier noch auf sich warten nicht so, die Nordlichter.
Das Polarlicht ist eine Leuchterscheinung durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome der Hochatmosphäre deren Erscheinung mich immer wieder aufs Neue fasziniert. Mit unglaublicher Eleganz tanzen jene Lichter über den Nachthimmel, sie hypnotisieren, ziehen einem in den Bann und vereinnahmen Beobachter in einem Vakuum aus Freude, Faszination und Staunen. Definition: Aurora borealis
Auf den Lofoten gibt es nur wenige Trails, wenige Wege und Bergtouren, welche als solches markiert, ausgeschildert und beschrieben sind. Umso größer und reizvoller war für mich der Spaß und Antrieb Neues zu erkunden, bei geführte Touren verließ ich mich natürlich auf Wege, Berge und Ziele, die ich schon wirklich gut kannte. Im nächsten Video seht ihr so eine geführte Tour mit Steigeisen und Pickel auf den Mt. Skottinden 671 m.
Das Klima ist im Winter aufgrund der rasch fließende Meeresströmung im Atlantik bzw. durch den Golfstrom milde und selten zeigt das Thermometer unter -10° Grad an. Zu den weiteren größeren Unterschieden im Vergleich zum hochalpinen Raum in Mitteleuropa zählt, das man auf den Lofoten, im wahrsten Sinne des Wortes, Outdoor ist, sobald man vor die Türe geht. Und zu guter Letzt ist es der Raum, die Menge an Platz, welche sich durch die dünn besiedelte Landschaft, ca. 24000 Einwohner auf den Lofoten, ergeben und somit Outdoor Unternehmungen sich gleich mal als Mini Expeditionen anfühlen. Doch wechseln wir jetzt mal von den Bergspitzen auf ein anderes Niveau, Meeresniveau und Norwegens Fischfang.
Norwegen gehört zu den größten Fischerei-Nationen der Welt. Die norwegische Fischereizone (den norske fiskesonen) reicht bis zu den Bänken von Neufundland. Gefangen werden vorwiegend Dorsch (Torsk /Skrei), Seelachs (Sei), Schellfisch (Hyse), Hering (Sild), Makrele (Makrell) und Garnelen (Reker). Daneben hat in den vergangenen 20 Jahren die Fischzucht in sogenannten Aqua Kulturen an Bedeutung erlangt. Vor allem Lachse und Forellen werden dort gezüchtet. Fisch und Fischprodukte nehmen 5,3 % des Gesamtexports des Landes ein und sind somit der drittgrößte Exportartikel, nach Öl & Gas und Metall.
Norwegen verfügte daneben über eine sehr lange Walfang-Tradition. Mit dem Verbot des kommerziellen Walfanges 1986 ist dieser Wirtschaftszweig weitgehend in der Bedeutungslosigkeit versunken. Daran ändert auch nicht, dass Norwegen gegen das kommerzielle Walfangverbot der internationalen Walfangkommission (IWC) von 1986 Widerspruch eingelegt hat und somit nicht daran gebunden ist. Norwegen betreibt als eines von wenigen Ländern weltweit nun erneut kommerziellen Walfang – wenn auch in vergleichsweise relativ geringem Umfang. Dies findet international großen Widerspruch und wird unter anderem auch von der Europäischen Union kritisiert. Zu dem Thema Fischfang gibt es natürlich ein weiteres, nicht wegzudenkendes Produkt, nämlich Fischöl und so zeigt euch das nächste Bild eine Anlage zur Herstellung von Fischöl Möller’s liefert Omega-3-Produkte von höchster Qualität.
Vom Meer aus betrachtet bewirken die bizarren, steil aus dem Ozean aufragenden Berge eine magische Faszination und so sind die Lofoten nicht nur für Outdoor Enthusiasten, sondern auch für Fotografen ein wahres Paradies. Eine Rib Safari Tour mit einem 600 PS starken Schnellboot gehört somit definitiv auf die ,To Do’ Liste.
Nach all dem,Speed’ brauche ich es jetzt wieder ein wenig langsamer und manueller, also nichts wie rein in die Trockenanzüge und ab in die Kajaks. Die Unberührtheit schroffer Inselgruppen so wie die Vielzahl an Fjorden und türkisfarbenen Meeresengen, weißen Sandstränden, Höhlen und einfach der ungezähmt Willen gehören Erkundungen mit dem Sea Kayak wohl zu den größten und spannendsten Abenteuern welche man auf den Lofoten unternehmen kann. Visit Norway beschreibt jene Möglichkeiten hervorragend auf deren Webseite.
Viele Norweger gehen mit ihren Kanus auf den zahlreichen Seen und Flüssen im Binnenland paddeln. Oft bringen Sie ein Zelt, einen Campingkocher und manchmal auch eine Angelrute mit, um die Hauptzutat zu fangen. Nach dem norwegischen Jedermannsrecht (allemansretten) von 1957 hat jeder in Norwegen das Recht, nicht eingezäuntes Land zu betreten. Anders ausgedrückt: Sie können im Grunde überall in der freien Natur 48 Stunden lang Campen. Bild: Sea Kayaking vom Basislager Hattvika Lodge
Mittlerweile haben wir hier Anfang April und langsam kommen die ersten braunen grasfarbenen Flecken zwischen den Felsen hervor. Es wird wärmer und wir nützen jene Tage, um noch einmal von den Gipfeln mit den Skiern bis direkt an den Strand zu fahren und auch eine gebrochene Bindung konnte mich nicht von dem Spaß abhalten. Anbei zwei Videos, deren Qualität nicht gerade hervorragend ist da sie mit einem alten mobil Telefon aufgenommen wurden.
Ich weis…, das sieht alles nicht wirklich nach Arbeit aus, täuscht aber über das intensive Tagesgeschäft der Lodge so wie über die vielen Stunden an Entwicklungsarbeiten in Bezug auf einen Masterplan, Hattvika 2020, hinweg. Und da wir (fast) alle Outdoor Aktivitäten durch haben, welche mir Freude bereiten und auch von der Lodge, mit professionellen guiding, angeboten werden wandte ich mich jetzt den letzten beiden zu. Surfen und Trail Running!
Unstad Arctic Surf dieser wunderschöne kleine Ort am Ende der Welt liegt am Breitengrad 68°9 Nord im Atlantischen Ozean und bietet eine Surf-Destination von Weltklasse. Aufgrund der Lage ist Unstad Arctic Surf auf den Lofoten die nördlichste Surfschule der Welt. Bei einer Wassertemperatur von ca. 10° muss man samt Anzügen schon ständig in Bewegung bleiben was mir, bei meinem Anfänger Fehlern, gegeben war. Kleine Notiz am Rande, bei den Surfbildern bin ich (leider nur) am Strand mit dem gelben Surfboard zu sehen und nicht in den Wellen.
Den Abschluss in diesem Winter Blogpost über die Lofoten bzw. über einige der Outdoor Möglichkeiten in dieser wunderbaren, sich ständig verändernden Naturlandschaft, möchte ich einer Aktivität widmen, welche mich besonders (im wahrsten Sinne des Wortes) bewegt.
Viele sprechen vom Trail Runnig doch was ist Trail Running genau? Trailrunning oder Traillauf ist ein Rennen bzw. ein Lauf der in einer natürlichen Umgebung (Berg, Wald, Wüste, Flachland) durchgeführt wird. Der Anteil an befestigten (gepflastert, asphaltiert, betoniert) Straßen darf nicht mehr als 20 % der Gesamtstrecke ausmachen. Das Gelände kann variieren, Schotterstraßen, Waldwege, Singletrails. Zusätzlich gibt es Vorgaben für Wettkämpfe im Hinblick auf Markierung der Strecke. Ein weiterer zentraler Faktor beim Trailrunning ist die Autonomie der Läufer. Da man meist länger unterwegs ist, muss Ausrüstung und Verpflegung selbst mit genommen werden. Weiters kommen beim Trailrunning, egal ob Wettkampf oder nicht, noch die Aspekte von Ethik, Solidarität, Loyalität und Respekt vor der Umwelt bzw. des Umweltschutzes für den Läufer hinzu. Anbei ein das Trail Running Skript, welches ich für Hattvika Lodge erarbeitet und vor Ort beim Personal Coaching oder den Kursen zum Einsatz kam.
Im zweiten Teil: Hommage an die Natur, Lofoten – Sommer werden euch einige Trail Runnig Videos nicht erspart bleiben denn die Geografie und Abgeschiedenheit der Lofoten prägt diese faszinierenden Naturlandschaften zu einem unvergesslichen Bündel an emotionalen Erinnerungen. Die Natur in ihrem Wechselspiel aus Farben, Kompositionen aus Elementen und in ihrer komplexesten wie einfachsten Darstellung verblüffte mich immer wieder aufs Neue. Auf allen Ebenen labend ist das Fazit meiner Erfahrungen während des gesamten Aufenthaltes und mit laben meine ich zutiefst nährend. Es ist das nicht Vorhandensein des sonst gewohnten wie geprägten Alltags, welcher hier durch Reduktion, Raum und magische Schönheit meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Dankbar nahm ich an.
Januar bis April 2018 Ballstad, Lofoten Islands